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Mentoring

Begegnungsreise „Green is the new black“

By 16. Dezember 2021 No Comments

„Nachhaltiger und ressourcenbewusster Umgang – Reduzierung des (eigenen) Plastikkonsums“, so lautete das Thema der Begegnungsreise zwischen jungen Erwachsenen aus Deutschland und Ghana, die Wildling unterstützen durfte.

Ursachen und Folgen der zunehmenden Verschmutzung der Weltmeere verstehen und gemeinsam Strategien entwickeln, um Abfall zu reduzieren. Einen Wissensaustausch auf Augenhöhe und eine nachhaltige transkontinentale Partnerschaft entstehen lassen. Darum ging’s bei der Begegnungsreise „Green is the new black“, für die im Sommer 2021 jeweils zehn junge Erwachsene zwischen 18 und 27 aus Deutschland und Ghana zuerst in Hamburg und dann in der ghanaischen Hauptstadt Accra gemeinsam unterwegs waren.

Dahinter steht das Hamburger Mentoringprojekt „Vorbilder“ des gemeinnützigen Vereins Future Of Ghana Germany e.V. (FoGG). Welche besonders wichtige Vision es verfolgt, warum das so gut zu den Wildling Werten und zu Joy Denalane und der Kooperation EMBRACE YOUR PATH passt und wie es zur Idee mit der Reise kam, gibt es ebenfalls im Wildling Blogazine zu lesen – inklusive Einblick in den ersten Teil der Reise im August. Und vom zweiten Teil der Reise nach Ghana erzählen uns heute zwei Teilnehmer:innen, Kelvin und Nele.

Kelvin ist 21 Jahre alt lebt und studiert in Accra. Neben Sport interessiert er sich vor allem für internationale Politik und Organisationen sowie Community Development. Von dem Projekt „Green is the new black“ hat er über eine Volunteering Seite erfahren – und sich für die Teilnahme beworben. Denn Umwelt und Klimawandel spielen für ihn schon länger eine wichtige Rolle: „Es macht mich einfach unglücklich, wenn ich in meiner Community, meiner Stadt, sehe, wie alles mit Müll verstopft ist.“ Darum hat er letzten Dezember mit einigen Freund:innen eine Clean-up-Aktion rund um den Spielplatz in seinem Viertel organisiert, an der zahlreiche Kinder teilgenommen haben.

Die 25-jährige Nele aus Hamburg hat gerade ihren Bachelor im Studiengang International Development Management mit dem Schwerpunkt Sustainable value chains (nachhaltige Wertschöpfungskette) abgeschlossen. In ihrer Abschlussarbeit hat sie die Schwierigkeiten des Second Hand Marktes zwischen dem globalen Norden und Süden beleuchtet und ihren Fokus dabei auf Ghana gelegt. Auf die Möglichkeit, an der Austauschreise teilzunehmen machte sie eine Bekannte aufmerksam. „Das hat einfach perfekt gepasst, um an mein Studium anzuknüpfen, mit einem ghanaischen Elternteil meine Verbindung zu Ghana zu stärken, vielleicht sogar vor Ort etwas verändern zu können und mich persönlich und fachlich mit anderen Menschen auszutauschen.“

Nachhaltigkeit ist nicht nur im Studium, sondern auch in ihrem Alltag ein Thema: „Ich kaufe zum Beispiel Kleidung fast immer Second Hand, tausche viel mit Freund:innen und Familie, und verzichte weitgehend auf Fast Fashion. Ich mag’s auch lieber, dadurch einen individuellen Look zu haben. Und ich versuche darauf zu achten, plastikfrei einzukaufen, Müll und Verschwendung zu vermeiden, wo es eben möglich ist.“

Häuser aus Plastik, Schulbesuch und Beach Clean-up

Im ersten Teil der Reise in Hamburg fanden bereits viele Workshops und Treffen mit verschiedenen NGOs statt, es gab spannende Vorträge, unter anderem eine Ausstellung von Greenpeace und ein Besuch eines Fridays for Future-Camps. Und auch in Accra ging es weiter mit Input rund um Upcycling und Recycling aus ganz unterschiedlichen Perspektiven: unter anderem mit einer Führung auf der Mülldeponie in Agbogbloshie und einem Clean-up am Turtle Beach in Accra. Zum Programm gehörte außerdem die Begehung einer Fabrik, die Building Blocks aus Plastik und Sand herstellt, aus denen wiederum Häuser gebaut werden können. Bei einem Besuch in einer lokalen Schule arbeiteten die Teilnehmer:innen in Kleingruppen mit ghanaischen Schüler:innen an dem Oberthema „Reise einer Plastikflasche“: Da ging es beispielsweise um unterschiedlichen Arten von Plastik, die Auswirkungen von Plastikverschmutzung auf Tiere, darum, wie lange es dauert, bis eine Plastiktüte zerfällt, sowie um Recycling und Möglichkeiten, Plastik zu vermeiden. Und generell darum, wie man aktiv werden und Aufmerksamkeit erzeugen kann, zum Beispiel mit Plakaten.

Plastik reduzieren und recyceln – was ist eigentlich möglich?

Die „Green is the new black“-Teilnehmer:innen hatten ganz unterschiedliche Hintergründe, unter ihnen waren Studierende im Bereich Umweltmanagement, Business und Marketing, andere kamen aus einer künstlerischen Richtung oder waren zum Beispiel Teamer des Partnervereins von Vorbilder, DUNK (Develop Unity Nurturing Knowledge) aus Accra. Und auch einige Schüler:innen und Abiturient:innen waren dabei, die die Reise als Orientierungshilfe nutzten, um herauszufinden, in welche Richtung sie beruflich gehen wollen. Was alle gemeinsam hatten: das Interesse an dem fachlichen, persönlichen und interkulturellen Austausch.

Durch die Expertise in der Gruppe, die vielfältigen Hintergründe und Blickwinkel auf das Thema Nachhaltigkeit lag es nahe, auch gruppeninterne Workshops füreinander zu organisieren. Für Nele war auch gerade dieser Austausch untereinander ein Highlight. „Wir Teilnehmer:innen hatten alle ganz unterschiedliche Vorerfahrungen und Kenntnisse zum Thema Nachhaltigkeit und Plastik. Ich wusste zum Beispiel durch mein Studium schon einiges, das für andere wiederum neu war. Trotzdem fand ich es super beeindruckend, was wir uns durch den Austausch unserer persönlichen Erfahrungen und Vorkenntnisse gegenseitig beibringen konnten. Ich habe dadurch total viel gelernt.“

Nele berichtet außerdem, dass vor allem die praktischen Einblicke für sie viele Dinge in Relation gesetzt haben – zum Beispiel, was überhaupt möglich ist und was nicht. „Ich hatte noch nie bei einem Clean-up mitgemacht und fand es schon frustrierend, zu merken, dass in kürzester Zeit der ganze Strand wieder vollgemüllt ist. Diese Erkenntnis, dass nicht alles sofort und einfach umsetzbar ist, ist auf jeden Fall auch etwas, dass ich insgesamt aus der Reise mitnehme: Dass Geduld nötig ist, dass man beim Thema Umweltschutz generell alle Leute individuell da abholen muss, wo sie gerade stehen. Dass es nichts bringt, darauf zu beharren, dass Einzelpersonen nie wieder Plastikflaschen benutzen und dass für manche Umweltmaßnahmen erstmal Strukturen geschaffen werden müssen. Dass trotzdem auch kleine Schritte helfen und wir alle einen Einfluss nehmen können – zum Beispiel eben, indem wir uns austauschen.“

Wie wichtig der Austausch ist, betont auch Kelvin: „Durch das Projekt Green is the New Black und die Reise habe ich vor allem viel über Plastik-Management sowie Sensibilisierung und Aufklärung von Menschen gelernt. Und generell habe ich einiges über Plastik gelernt, unter anderem auch, wie ich meinen Plastikkonsum verringern kann.“

Das große Ziel des Projekts: Wissen teilen und dann im Idealfall als Multiplikator:innen aus der Begegnung rausgehen. Aber es ging nicht nur um Umwelt und Müllvermeidung: Auch der interkulturelle Austausch stand im Mittelpunkt und natürlich Sightseeing, Essen und Spaß, das jeweilige Land ein bisschen kennenlernen. In Deutschland unternahm die Gruppe unter anderem Sightseeing-Touren in Berlin und eine Tour durch Hamburg – letzteres war Kelvins ganz persönliches Highlight. Und im August in Accra nutzten viele der Teilnehmer:innen aus Deutschland die Möglichkeit, in Ghana lebende Verwandte und Bekannte zu besuchen.

Fazit: Wiederholung? Ja, unbedingt!

Für Nele steht fest: „Hier sind auf jeden Fall ganz viele Connections entstanden, fachlich und persönlich, die bestimmt auch weiter bestehen bleiben. Ich kannte das Mentoringprogramm Vorbilder nicht, bevor ich auf die Austauschreise aufmerksam wurde. Schade – das hätte mir vor allem als Jugendliche viel gebracht. Umso wichtiger, dass es das gibt. Ich weiß zwar nicht, ob ich jetzt nach meinem Studium in Hamburg bleibe, aber würde gerne mit dem Verein in Kontakt bleiben.“

Und für Kelvin ist klar, dass idealerweise noch ganz viele andere junge Menschen von so einem tollen Austausch profitieren könnten: „Es ist eine großartige Gelegenheit, neue Leute kennenzulernen, neue Dinge zu lernen, Erfahrungen in einem fremden Land zu sammeln und auch das eigene Selbstvertrauen sowie das Image unter Gleichaltrigen zu verbessern. Und es hat auf jeden Fall mein Bewusstsein für das Thema Plastikvermeidung geschärft und ich achte im Alltag noch mehr darauf und weise auch meine Freunde darauf hin, mehr auf das Thema Müll zu achten.“

Klingt nach einer tollen Reise und einem tollen Projekt, oder? Darum werden Wildling und Joy „Vorbilder“ auch in Zukunft gemeinsam im Rahmen von EMBRACE YOUR PATH supporten. Der gesamte Erlös aus dem Verkauf von einigen besonderen Fanartikeln zu Joys Tour „Let yourself be loved“ in den Wildling Stores wird der Initiative zugute kommen. Und obendrein ist noch eine kleine Überraschung geplant, die Wildling, Joy und „Vorbilder“ verbindet. Es bleibt spannend und auch wir bei Wildling freuen uns sehr, gemeinsam mit Joy Teil dieses tollen und wichtigen Projekts sein zu dürfen.

Wie wir alle das „Vorbilder“ Projekt unterstützen und beispielsweise dafür sorgen können, dass „Green is the new black“ wiederholt werden kann? Indem wir es bekannter machen. Vor allem, wenn du eine größere NGO kennst und zu Firmen Kontakt hast, die gerne unterstützen möchten, erzähl dort gerne davon. Die Unterstützungsmöglichkeiten sind ganz vielfältig: von gemeinsamen Workshops über finanziellen Support bis Essensspenden für Veranstaltungen. Einfach per Mail an info@vorbilder-fogg.de wenden.

Eintrag aus dem Blog von Wildling

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